Am 20. und 21. Februar 2019 kamen die zwölf GRoW-Forschungsverbünde auf der Statuskonferenz in Frankfurt am Main zusammen, um ihre Zwischenergebnisse zu präsentieren und gemeinsam mit Expertinnen und Experten aus Wirtschaft, Politik und Praxis zu diskutieren. Die Konferenz bot auch die Gelegenheit, die GRoW-Querschnittsthemen vorzustellen und zu diskutieren, wie wissenschaftliche Projektergebnisse erfolgreich in die Praxis transferiert werden können.
GRoW-Verbundprojekte
Die Koordinatorinnen und Koordinatoren der einzelnen Verbundprojekte stellten methodisch vielfältige und interdisziplinäre Ansätze vor, mit denen sie in über 40 Fallstudien weltweit innovative Ansätze zur Steigerung der Steuerungskompetenz im Wassersektor gestalten. Neben neuen Managementwerkzeugen entwickeln die GRoW-Projekte z.B. globale Karten zur Wassernutzungseffizienz und wenden Klimamodellen für das saisonale Reservoirmanagement an. Sie entwickeln Methoden zur Anwendung des Wasserfußabdrucks bei Unternehmen allgemein und der Textilproduktion im Speziellen. Rund 200 Fachleute aus knapp 100 Institutionen beteiligten sich an der Diskussion der vorgestellten Zwischenergebnisse. Unter den Gästen befanden sich Akteurinnen und Akteure des privaten und öffentlichen Sektors sowie aus internationalen Organisationen, die sich für die Erreichung von SDG 6 einsetzen.
Querschnittsthemen
Neben der Präsentation und Diskussion der Zwischenergebnisse widmete sich die Konferenz zudem dem aktuellen Arbeitsstand innerhalb der drei GRoW-Querschnittsthemen „Anreizmechanismen im Kontext von Governance“, „SDG-Zielerreichung“ und „Wasserfußabdruck“, die auf einen Wissensaustausch zwischen den einzelnen Projekten abzielen, um sowohl thematische als auch methodische Synergien zu nutzen.
Innerhalb des ersten Querschnittsthemas setzen sich die beteiligten GRoW-Projekte mit der Wirksamkeit von ökonomischen, rechtlichen und reputativen Anreizmechanismen auseinander, die stark von den politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen in den jeweiligen Zielregionen abhängig ist. Im Rahmen des zweiten Querschnittsthemas identifizieren die beteiligten GRoW-Expertinnen und -Experten Trade-Offs und Synergien zwischen verschiedenen SDGs und betrachten diesbezüglich Indikatoren, Daten und Modelle. Die Arbeit zum dritten Querschnittsthema konzentriert sich bisher bspw. darauf, wie der Wasserfußabdruck mit wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen in Verbindung gebracht werden kann, oder wie der globale Handel den Wasserstress in bestimmten Regionen beeinflusst und umgekehrt. Die Gruppe überlegt zudem, wie Aspekte der Wasserqualität effizienter in die Auswertung des Wasserfußabdrucks integriert und wie der Wasserfußabdruck zu einem effektiven Steuerungsinstrument für eine nachhaltigere Wassernutzung weiterentwickelt werden kann.
Breakout-Sessions
Fünf parallele Arbeitsgruppen boten anschließend die Gelegenheit, mit Expertinnen und Experten aus Wirtschaft, Politik und Praxis zu diskutieren, wie wissenschaftliche Projektergebnisse erfolgreich in die Praxis transferiert werden können. Zwei Diskussionsrunden fokussierten dabei auf die GRoW-Zielregionen Afrika und Lateinamerika. Weitere gemeinsame Anknüpfungspunkte ergaben sich in den Arbeitsgruppen zu den Themen „Digitalisierung – Chancen zur Umsetzung von SDG 6“, „Wasserqualität als Herausforderung zum Erreichen von SDG 6“ und „Wassernutzungseffizienz, Nachhaltigkeitsrichtlinien, Wasserfußabdruck“. Die Teilnehmenden identifizierten gemeinsam Herausforderungen und Chancen für den Transfer der Forschungsergebnisse in die praktische Anwendung und formulierten dahingehend Handlungsempfehlungen.
Impulse für die weitere Zusammenarbeit
Der Erfolg der GRoW-Statuskonferenz zeigte sich sowohl an dem produktiven wissenschaftlichen Austausch, als auch an der fruchtbaren Diskussion gemeinsamer Fragestellungen und Themen. Insbesondere der Fokus auf Faktoren für den erfolgreichen Transfer von Forschungsergebnissen in die relevanten Zielgruppen aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung – sowohl international als auch bei den lokalen Akteurinnen und Akteuren in den GRoW-Zielregionen – fand viel Anklang und gab konstruktive Impulse für weitere Aktivitäten, die bis zum Ende der GRoW-Fördermaßnahme geplant werden.