Dreieinhalb Jahre angewandte Forschung zur Beurteilung der Wasserqualität in Stauseen – das Projekt MuDaK-WRM zieht Bilanz

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Zwischen 2017 und 2021 hat sich das deutsch-brasilianische MuDaK-WRM Projektkonsortium unter Federführung des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) damit beschäftigt, wie die Wasserqualität in Stauseen in datenschwachen Regionen einfacher überwacht und besser beurteilt werden kann. Zu den Projektergebnissen zählt die Entwicklung anwendungsfreundlicher global einsetzbarer Monitoringansätze, Modelle und Messtechniken sowie die Identifikation drängender Herausforderungen angesichts von Klimawandelauswirkungen.

Da in das bisherige Stoffeintragsmodell eine Vielzahl von Informationen einfließt, hat sich das Projektteam auf zwei Eintragspfade konzentriert: Stoffeinträge durch Erosion an der Landoberfläche sowie Abwassereinträge aus dem urbanen Stausee-Umland. Dabei wurden möglichst nutzerfreundliche Modelle und Messtechniken entwickelt, die auch in Regionen mit begrenzter Datenverfügbarkeit eingesetzt werden können. Gleichzeitig gewährleistet die Automatisierung der Verarbeitung von Satellitendaten eine hohe Genauigkeit und Übertragbarkeit der Modelle. Die Forschenden haben eine Onlineplattform (Sensor Web) erstellt, die die Erfassung, Speicherung und Auswertung der Daten ermöglicht.

Die Projektergebnisse geben Hoffnung, zeigen aber auch dringenden Handlungsbedarf auf: Es wird bspw. belegt, dass eine Aufforstung von nur drei Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche im Einzugsgebiet des brasilianischen Passaúna-Stausees zu einer Reduzierung der Sedimenteinträge von bis zu 26 Prozent führen kann. Es wird allerdings auch gezeigt, dass im Sediment gebundene Nährstoffe durch den Klimawandel in tieferen Schichten von Stauseen die Wasserqualität künftig verschlechtern können. Um diese Gefahr zu erkennen und entgegenzusteuern, bedarf es einer zusätzlichen Überwachung des Gewässerzustands und der seeinternen Sedimentzusammensetzung.

Lesen Sie die komplette Pressemitteilung zu MuDaK-WRM mit Einschätzungen des Projektkoordinators Dr. Stephan Hilgert hier.