O-Töne von GRoW-Forschenden bei MDR-WISSEN

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Im MDR-WISSEN Podcast „Meine Challenge“ geht Reporterin Daniela Schmidt der Frage nach, wie sicher unsere Wasserversorgung ist. Dazu holt sie bei den GRoW-Forschenden Prof. Dr. Martina Flörke, Dr. Markus Berger und Prof. Dr. Wolfram Mauser Expertenwissen ein.

„Wie lange reicht das Wasser noch?“ Und „werden wir bald Krieg um Wasser statt um Erdöl führen?“, fragt Reporterin Daniela Schmidt im aktuellen „Meine Challenge“ Podcast von MDR-WISSEN. Ihr Besuch bei den Wasserwerken Leipzig zeigt: Auch wenn die Wasserversorgung in Deutschland aktuell gesichert ist, so wurden in den heißen Sommern der letzten Jahre historische Verbrauchsspitzen auf der Nachfrageseite und historisch niedrige Grundwasserstände auf der Angebotsseite gemessen. Die Wasserwerke können diese Schwankungen aktuell zwar noch ausgleichen, aber langfristig besteht Handlungsbedarf, damit die Wasserversorgung nicht an ihre Grenzen stößt. Was muss also passieren?

Die Koordinatorin des GRoW-Projekts WANDEL Prof. Dr. Martina Flörke von der Ruhr-Universität Bochum weist darauf hin, dass ein individuelles Wassersparen durchaus helfen kann, wenn viele Menschen mitmachen. Aber dabei müssen wir uns auch bewusstmachen, dass wir nicht nur beim Waschen und Duschen Wasser verbrauchen, sondern auch, wenn wir das Licht anschalten oder unser Handy laden. Denn Wasser wird auch bei der Stromerzeugung genutzt, und zwar nicht nur im Bereich der Wasserkraft und Geothermie, sondern auch in Kohle- oder Gaskraftwerken, sowie bei der Gewinnung von Rohstoffen zur Herstellung von Solarkraft- und Windenergiesystemen.

Wenn wir diesen nicht direkt sichtbaren Wasserkonsum mitberücksichtigen, erhöht sich unser täglicher Wasserverbrauch schnell von 127 Litern pro Person auf 6.000 Liter pro Person, erklärt der Koordinator des GRoW-Projekts WELLE Dr. Markus Berger von der TU Berlin. Es lohnt sich also unmittelbar im Haushalt Wasser zu sparen, aber die größeren Stellenschrauben liegen in einem nachhaltigen Kleidungskonsum oder der Vermeidung von Lebensmittelabfällen. Um derartig bewusste Konsumentscheidungen zu treffen, braucht es z.B. Label, die uns auf den Wasserverbrauch in der Textilindustrie hinweisen. Zudem bedarf es einem insgesamt angepassten nachhaltigeren Wassermanagement.

Um ein solches nachhaltiges Wassermanagement auf den Weg zu bringen, können Satellitenbilder helfen, berichtet der Koordinator des GRoW-Projekts ViWA Prof. Dr. Wolfram Mauser von der LMU München. Diese Bilder erlauben es, Rückschlüsse auf die Verwendung von Wasser durch den Menschen zu schließen und können eine wichtige Grundlage für Entscheidungen im Wassersektor darstellen. Denn diese Entscheidungen braucht es: Momentan wird mehr Wasser aus dem globalen Kreislauf entnommen als regeneriert wird. Bestimmte Regionen sind bereits von Wasserknappheit betroffen, sodass ein Lebensmittelanbau dort kaum noch auf nachhaltige Art und Weise durchgeführt werden kann. Um derartige regionale Wasserkrisen nicht zu verschärfen, bedarf es einer Auseinandersetzung mit der Frage, wie wir Wasser wo nutzen wollen, damit die Ressource langfristig für alle ausreicht.

Den gesamten Podcast können Sie sich hier anhören.