IWRA Policy Brief: Wie können die Konzepte Wasserfußabdruck und Virtuelles Wasser für eine integrierte nachhaltige Wassernutzung fruchtbar gemacht werden?

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Der Policy Brief „Virtual water and trade: lightening water footprints“ der International Water Resources Association (IWRA) befasst sich mit den Chancen und Fallstricken der Konzepte Wasserfußabdruck und Virtuelles Wasser. Die identifizierten Handlungsfelder weisen dabei zahlreiche Schnittstellen zu den Arbeitsbereichen verschiedener GRoW-Verbundprojekte auf.

Die Autoren und Autorinnen heben hervor, dass die Konzepte Wasserfußabdruck und Virtuelles Wasser das Potential besitzen, die ‚wahren’ Kosten der Wassernutzung transparent zu machen. Auf diese Weise kann ein öffentliches Bewusstsein für den (versteckten) Wasserverbrauch verschiedener Produkte geschaffen werden, sodass Konsumenten und Konsumentinnen dazu befähigt werden, informierte Kaufentscheidungen zu treffen. Beide Konzepte sind allerdings komplex. So lässt sich bspw. der Wasserverbrauch für ein Kilo Fleisch nicht pauschal angeben, sondern hängt von den jeweiligen Produktionssystemen ab, deren Wassereffizienz und Nachhaltigkeitsprofil sich extrem voneinander unterscheiden. Der Policy Brief plädiert daher dafür, neben dem Input-Faktor Wasser auch Aspekte wie Landzugang, Energie, Arbeit etc. mitzudenken. Diesem integrierten Ansatz entsprechend schlagen die Autoren und Autorinnen vor, Informationen zum Wasserfußabdruck und virtuellen Wasserverbrauch in bereits existierende Nachhaltigkeits-Label zu integrieren. Dieses Ziel verfolgt auch das GRoW-Projekt InoCottonGRoW, in dem Erkenntnisse zum Wasserfußabdruck der Baumwollindustrie in Textillabel eingespeist werden sollen.

Neben der Kommunikation wasserbezogener Informationen an die Öffentlichkeit, können die Konzepte Wasserfußabdruck und Virtuelles Wasser auch zur Implementierung nachhaltigerer Produktionssysteme beitragen. In der Landwirtschaft können dadurch bspw. Entscheidungen bzgl. Anbaupflanzen und -praktiken auf Basis lokaler hydrologischer Rahmenbedingungen getroffen werden. Die Autoren und Autorinnen mahnen allerdings, hierbei geopolitische und ethische Aspekte zu berücksichtigen, da die Reduktion des blauen und grauen Wasserfußabdrucks mit sozialen, ökonomischen und kulturellen trade-offs einhergehen können. Der Fokus sollte daher auf einer Steigerung wassereffizienter Technologien liegen, die von transparenten Policies im Bereich nachhaltiger Wassernutzung begleitet werden. Auch hier gibt es Anknüpfungspunkte zu GRoW: So hat das Verbundprojekt WELLE ein Tool entwickelt, mit dem Unternehmen ihren Wasserverbrauch entlang der Produktionskette nachverfolgen und Hot-spots des Wasserverbrauchs identifizieren können, um an entsprechender Stellen in effizientere Technologien zu investieren.

Der Policy Brief schließt mit dem Aufruf zu (1) einer stärkeren Beachtung (unintendierter) Trade-offs von landwirtschaftlichen Subventionen, (2) einer Verbesserung der Resilienz von Lieferketten durch nachhaltige und angepasste Produktionspraktiken, und (3) dem Schaffen von Vertrauen in Nahrungsmittellieferketten durch nachhaltige und transparente Wasser Policies.

Der komplette Policy Brief kann hier heruntergeladen werden (nur in Englisch verfügbar). Weitere Informationen zu den Schnittstellen zur Arbeit von GRoW innerhalb des Querschnittsthemas Wasserfußabdruck finden Sie hier.